Andreolo
Christine Schmalor
Samstags 8. + 15. + 22. November
12:00 – 14:30 online
plus 2 x 1 Std. Einzelsession
bis 15. Oktober Frühbucherpreis!
Workshop und individuelles Training
Es gibt ein Vakuum für Schauspieler im zeitgenössischen Theater: keine Situationen, keine Charaktere, keine Handlungen, sondern Worte, Worte, Worte … Texte, Klänge, Ideengebilde von Autoren, Regisseuren oder im Kollektiv entstanden.
Spannend! Aber:
- Wie bewerkstellige ich die Darstellung auf der Bühne als menschliches Wesen? Eventuell auch noch umgeben von visueller, digitaler Technik?
- Was bedeuten in diesem Zusammenhang meine Gefühle und Emotionen? Auf was sollen sie sich beziehen? Welche Gefühle? Welche Emotionen? Alles nur noch Kopf oder was?
- Wer spricht hier von der Schönheit des leeren Raums? Wie soll ich ihn füllen? Wer bin ich? Wen oder was soll ich verkörpern? Macht diese Frage überhaupt noch Sinn, wenn es keine Figuren mehr gibt?
All diese Fragen stellen sich, wenn wir das klassische dramatische Theater verlassen und in den wie auch immer gearteten experimentellen Raum vordringen mit Gedanken und Konzepten auf höchstem und komplizierten Niveau, aber ohne klare Vorstellung, wie deren Darstellung jenseits menschlicher Charaktere gelingen soll.
Dann ist es gar nicht schlecht, mit dem Nichts zu beginnen. Das Nichts besteht aus 1000 Möglichkeiten… Das Nichts führt uns weg vom Realismus hin zu einer künstlichen Welt der Ideen und Themen.
- Aber wie sind die Themen zu identifizieren? Wie zu benennen? Wie zu öffnen? Wie zu spielen?
Nur mit einer klaren Änderung der schauspielerischen Position, die auf einem veränderten Mindset beruht. In diesem Seminar werden neue Techniken der Textanalyse erprobt, die notwendigerweise zu völlig anderen Darstellungsformen führen. Wir genehmigen uns, philosophische Gedankenräume spielerisch zu öffnen; sie in größere Dimensionen zu verlagern und damit neue Dimensionen in Zeit und Raum zu erkunden.
Diese Herangehensweise ist genauso bedeutsam für eine zeitgemäße Darstellung klassischer dramatischer Texte!
Holistisches Denken, Intertextualität, ja, die Maßlosigkeit der kompletten gedanklichen Freiheit führen zu einer neuen Bühnenpräsenz, die es einem ermöglicht „Thema zu spielen“. Das beinhaltet, auch dem Körper die volle Freiheit zurück zu geben und sich psychologisch-realistischer Klischees zu entledigen.
Wer wagt den Versuch? Willkommen!
Thema spielen – Play Theme
In drei gemeinsamen Sessions werden Techniken zur angewandten Textanalyse vorgestellt. Wir werden sie mit vielen Übungen praktisch umsetzen und damit Denk- und Handlungsräume erweitern. Ihr werdet Aufgaben erhalten, Dinge selbst auszuprobieren und am besten gleich auf Eure eigenen aktuellen Projekte anwenden. Zwei Einzelcoachings zwischen den Gruppensitzungen widmen sich Deinen individuellen Fragen und Bedürfnissen.
In diesem Kurs treffen sich künstlerische Individuen around the world. Deshalb findet er in einfachem Englisch statt. Bei Unklarheiten, kann immer auf Deutsch wiederholt werden. Das persönliche Coaching ist auf Deutsch oder Englisch.
Kursgebühr: 210 €
bis 15. Oktober Frühbucherpreis: 180 €
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World Theatre Training Institute AKT-ZENT
Research Centre of the International Theatre Institute
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