Der Quantensprung
Nach einer intensiven Online-Vorbereitung treffen sich Lehrer und Studenten an einem ausgewählten Ort, umgeben von Natur, fern ab vom täglichen Leben.
Hier werden die Studierenden eine große Anzahl verschiedenster Impulse erhalten, die auf allen Ebenen Resonanz hervorrufen. In 40 Tagen erschaffen sie ihre künstlerische Vision, d.h. sie entwickeln ihre individuelle Bühnensprache. Die Tage sind nach spezifischen Lernalgorithmen konzipiert und verbinden Impulsvorträge mit Training und praktischer Bühnenarbeit – vor allem aber mit Momenten der Stille.
Die Lehrinhalte behandeln alle theaterrelevanten Fragen, werden aber nicht in klassischer Reihenfolge unterrichtet. Stattdessen werden sie aufgrund ihrer gegenseitigen Verknüpfung zeitgleich behandelt und eröffnen sich dadurch nach und nach. Dabei wird das Ziel verfolgt, das Bewußtsein in Richtung eines holistischen Denkens zu verändern und den Zugang zum sog. hyper-knowledge zu ermöglichen.
Pause – Zeit der Selbstwahrnehmung
Ständige Neukombinationen erlauben individuelle Erkenntnisse und lassen das eigene kognitive Interesse an Veränderungsprozessen wachsen. Die Grenzen der Vorstellungskraft werden erweitert. Letztendlich befähigt ALthattheatre die Studierenden zum sog. spherical thinking und zur Kreation im Hyperraum.
Wissen wird nicht fixiert, sondern erfahren. Es manifestiert sich in einem Moment, um sich danach gleich wieder zu verändern. Nennen wir es liquid knowledge.
„Der Schauspieler sollte als die wichtigste theatralische Einheit des Ganzen angesehen werden, als ein Atom oder ein Nanopartikel des Theaters. Ähnlich der Quantenphysik trägt dieser Partikel alle Zeichen des Ganzen in sich während er zugleich sein eigenes Theater ist. Daraus entsteht ein Theater innerhalb des Theaters: ein Mikro-Raum innerhalb des Macro-Raums, ein Mikro-Theater innerhalb des Makro-Theaters.” Jurij Alschitz |
Die Qualität der Diversität
Ganz bewußt, lädt ALthattheatre Künstler*innen verschiedenen Alters und unterschiedlicher Berufserfahrung ein. Es gibt nur eine Gemeinsamkeit, die alle verbindet: hohe Motivation und die professionelle Perspektive im Theater.
Die vorangegangenen Erfahrungen haben gezeigt, dass gerade die Mischung von Studierenden verschiedenen Alters und Erfahrung beste Erfolge erzielte. Das Programm richtet sich an das Individuum. Jede*r arbeitet zunächst unabhängig, findet aber Stimulation auf allen Ebenen. Anfänger, die keine Blockaden durch lebenslange Berufspraxis haben, provozieren in ihrer jugendlichen Frische die, die in ihrem bestehenden System etwas verändern wollen; umgekehrt wird Bühnenerfahrung und know-how ganz nebenbei vermittelt. Wissen wird aber nicht nur geteilt, sondern vor allem gemeinsam neu erschaffen.
Je mehr Unterschiede bezüglich Alter und kulturellem Hintergrund, umso mehr Stimulation für jede*n – das gilt für Studierende und Lehrer gleichermaßen. Gemeinsam suchen wir nach dem „transparenten“ Schauspieler der Zukunft, der mit Leichtigkeit verschiedene Darstellungsmethoden verbinden, wechseln und erschaffen kann.